Utl.: Wien Vorreiter bei Psychiatrischer Versorgung =
Wien (OTS/SPW-K) - Im Zuge der Aktuellen Stunde des heutigen Wiener Landtages betont SP-Landtagsabgeordneter Christian Deutsch, „dass aus dem sozialen Menschenrecht auf den besten erreichbaren Gesundheitszustand auch das Menschenrecht auf die beste erreichbare seelische Gesundheit für alle abzuleiten ist.“
„Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit.“
„Eine seelische Erkrankung ist so normal wie eine Grippe, nur nicht in 14 Tagen auskuriert“, zitiert Deutsch und betont, wie wichtig es ist, die Diskussion rund um seelische Erkrankungen zu fördern und dieses, heute noch immer als Tabu geltende Thema, zu entstigmatisieren.
Internationale Studien weisen darauf hin, dass jährlich etwa ein Drittel der in Österreich lebenden Menschen mit psychischen Problemen kämpft. So sind 900.000 Menschen etwa in psychischer oder psychiatrischer Behandlung, 840.000 erhalten Psychopharmaka. „Die Dunkelziffer der psychisch Erkrankten ist weitaus höher. In Österreich kann man davon ausgehen, dass rund 1,2 Millionen Österreicherinnen und Österreicher psychisch erkrankt sind“, betont Deutsch und fordert eine offenen Diskurs, um betroffenen Menschen frühzeitig Hilfe anbieten zu können.
Erschreckend auch die Tatsache, dass Depressionen laut Prognosen der World Health Organisation (WHO) vor Herzkrankheiten oder Alkoholismus an erster Stelle stehen werden. „Damit stellen Depressionen die Zivilisationskrankheit des 21. Jahrhunderts dar“, sagt Deutsch.
Noch immer hat eine Vielzahl der Menschen mit psychischen Erkrankungen Angst vor Stigmatisierung. „Sie haben Angst davor, in der Gesellschaft, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz als verrückt oder gefährlich abgestempelt und sozial ausgegrenzt zu werden - und deshalb nehmen sie oftmals Hilfe nicht in Anspruch. Daher wäre es dringend notwendig, Betroffenen möglichst früh Hilfe zu bieten, um zu verhindern, dass Krankheiten chronisch werden“, erklärt Deutsch.
Zwtl.: „Psychotherapie auf Krankenschein mit begleitender Qualitätskontrolle“=
Statistiken bezeugen, dass der betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Schaden der Nichtbehandlung von psychischen Belastungen enorm ist. So ist die durchschnittliche Dauer der Krankenstände bei psychisch erkrankten Menschen erheblich höher als im Falle körperlicher Erkrankungen. „Eine Psychotherapie auf Krankenschein mit begleitender Qualitätskontrolle“, wie sie Deutsch fordert, würde nicht nur für Betroffene Therapie verfügbar und leistbar machen, sondern auch die betriebs- und volkswirtschaftlichen Folgekosten aufgrund der Nichtbehandlung psychischer Erkrankungen in Österreich senken.
Zwtl.: Wien Vorreiter bei Psychiatrischer Versorgung=
Wien ist Vorreiter bei der Psychiatriereform. „Eine Reform, die ohne dem Engagement von Univ. Prof Alois Stacher (†) und Dr. Stephan Rudas (†) nicht möglich gewesen wäre“, sagt SP-Landtagsabgeordneter Kurt Wagner. „In Wien hat es einen Meinungswandel bei allen handelnden Personen gegeben - allen voran bei den Pensionsversicherungen und Gebietskrankenkassen, die die Vorgaben vorbildlich vollziehen und umsetzen“, freut sich Wagner.
Mit dem Psychiatrischen und Psychosomatischen Versorgungsplan Wien, den der KAV gemeinsam mit den Psychosozialen Diensten der Stadt Wien (PSD) erarbeitet, wird das Angebot in den Bereichen Erwachsenenpsychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Behindertenpsychiatrie und in der Psychosomatik neu aufgestellt. Wagner dazu: „Wir haben in vielen Bereich etwas getan. Vieles ist noch in Umsetzung, einiges noch in Vorbereitung.“
Zwtl.: Bund muss Psychiatrischen Versorgungsplan mittragen=
Kritik übt Wagner an der Opposition, die die Ausgaben im Psychiatrie-Bereich kritisiert: „Es ist nicht nicht immer eine Frage der finanziellen Dotierung alleine, ob und was man in diesem Bereich macht, sondern der politischen Verantwortung. Es wäre falsch zu sagen, dass Wien auch hier den Vorreiter spielen soll, während sich der Bund aus der Verantwortung nimmt. Dann aber auch noch Wien den schwarzen Peter umzuhängen und zu sagen, die Stadt hätte zu hohe Ausgaben, ist pure Ironie.“
„Mit dem heutigen Resolutionsantrag, den wir zu diesem Thema einbringen, nimmt Wien die prognostizierten Herausforderungen an und wird eine Vielzahl von konkreten Maßnahmen umsetzen“, so Deutsch.
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