Inhalt:
Kink Aware Professionals sind Expert*innen verschiedener Fachgruppen, die als Ansprechpersonen für Menschen mit alternativer Sexualität und alternativen Beziehungsformen fungieren.
Warum braucht es dafür eine besondere Gruppe? - In unserer Kultur ist die offene Auseinandersetzung mit Sexualität noch immer eine Ausnahme. Das Thema ist zwar immer irgendwie präsent, aber wir lernen in unseren Familien, in der Schule oder mit Freunden so gut wie nie, wirklich offen und direkt über unsere Vorlieben, Fantasien oder sexuellen Sorgen und Einschränkungen zu sprechen.
Wenn es nun um Themen geht wie: ‚Ich werde gerne dominiert‘, ‚Ich möchte jemandem Schmerz zufügen‘ oder ‚Ich liebe meine*n Partner*in, aber ich will auch Beziehungen/Sexualität mit anderen Menschen leben können‘, sind wir häufig sehr alleine mit den daraus folgenden Fragen und Sorgen. Hinzu kommt, dass mögliche Ansprechpersonen im eigenen Umfeld selbst häufig auch keine eigene Auseinandersetzung mit diesen Themen pflegen. Also internalisieren sie die entsprechenden gesellschaftlichen Vorurteile. Häufig sind das: ‚Eine Neigung zu BDSM ist die Folge eines sexuellen Traumas‘, ‚BDSM ist potentielle sexuelle Gewalt‘ oder ‚Wer eine andere Beziehungsform als die Monogamie leben möchte, hat Bindungsstörungen oder Probleme in der eigenen Beziehung und will nur raus - und das kann sowieso nicht gut gehen‘.
Was aber, wenn BDSM nicht krankhaft ist und alternative Beziehungsformen tatsächlich funktionieren können? Wie kann ich den Unterschied zwischen pathologischem Sadismus und gesundem BDSM feststellen? Unter welchen Voraussetzungen funktionieren offene oder polyamouröse Beziehungen? Was gibt es darüber zu wissen oder zu verstehen, um den Prozess betroffener Klient*innen gut fördern zu können?
Diesen Fragen widmet sich der Vortrag.
Wertigkeit/ Kreditpunkte/ Anrechnung:
2 Stunden Fortbildung gemäß der Fortbildungsrichtlinie des zuständigen Bundesministeriums